Wußten Sie, dass…

  …dem Betrieb seit der Zwischenkriegszeit und bis in die 60er Jahre neben der Bäckerei ein Lohnfurwerk angehörte.
Mit Hilfe von 2 Pferden und einem der ersten gummibereiften Wagen im Waldviertel wurde auch reger Holzhandel betrieben.
Der Holzlagerplatz befand sich auf dem Grundstück des heutigen Amtsgebäudes.
Für die langen Holztransporte im Winter
heizte sich der Fuhrwerker einen großen Ziegelstein im Backofen auf und legte sich diesen unter seinen Sitz.
'  ...als drittes Standbein ein Landesproduktehandel betrieben wurde.
Die Kundschaft aus der Landwirtschaft hatte die Möglichkeit, ihren Jahresbedarf an Brot im Herbst mit Getreide zu bezahlen (Naturalienhandel).
Das Getreide wurde vorübergehend auf dem großen Dachboden des Wohnhauses eingelagert
und später an die Mühlen weiterverkauft.
Der Landesproduktehandel erfolgte bis in die 80er Jahren.
  ... in der Nachkriegszeit aufgrund von Weizenmangel das Brot teilweise aus Maismehl gebacken wurde.
Da das Brot beim Schneiden leicht zerbröselte, wurden dem Teig zur besseren Bindung gekochte und zerstampfte Erdäpfel beigemengt.
Anstatt Semmeln gab es die sogenannten "Bosniaken", ein Gebäck aus dunklem Mehl.
Die aus der Not entstandenen "Bosniaken" können als Vorläufer unseres heutigen, hochwertigen Vollkorngebäcks angesehen werden.
  ...in den 50er und 60er Jahren bis zu 15 Arbeiter angestellt waren.
Neben der Bäckerfamilie wohnte auch der Großteil der Bäckerburschen und -mädchen in dem Haus Hamerlingstraße 11.
In der Küche mußte damals täglich für über 20 Personen gekocht werden. Zwecks Eigenversorgung wurde daher auch eine kleine Landwirtschaft mit u.a. 4-6 Schweinen betrieben.
Bei Fleischbedarf trieb man kurzerhand ein Schwein in die nachbarschaftliche Fleischhauerei und schlachtete es dort
  ...die Ortschaften Nieder- und Oberstrahlbach bis Anfang der 60er mit dem Fahrrad beliefert wurden.
Brot und Gebäck beförderten die Zusteller mittels einer großen "Bucklkrax'n".
  ... die späteren Bäckereimeister Roman Kersch¬baummayer aus Arbesbach,
Fritz Flamm aus Waldhausen, Johann Döller aus Gmünd und Franz Heindl aus Großgöttfritz ihre Lehrzeit in der Bäckerei Rumpl absolviert haben.
  ... die Semmelwürfelmaschine heuer ihr 31- jähriges Firmenjubiläum begeht.
Im zarten Alter von vier Jahren verkürzte sie dem jüngsten Bäckersohn den linken Mittelfinger, worauf dieser vermutlich noch auf der Fahrt in das Spital beschloss, den Bäckerberuf nicht zu ergreifen.
Zwei Jahre später fand die Semmelwürfelmaschine in Fr. Wagner ein weiteres Opfer, ihr Mittelfinger konnte aber wiederhergestellt werden.
Nichtsdestotrotz ist die Semmelwürferlmaschine auch heute noch im Einsatz, sie wird allerdings mit gebührendem Respekt behandelt.
  ... Bäckermeister Josef Fröschl vor seiner Ausbildung zum Bäcker eine Tischlerlehre absolvierte. Seine Narbe an der linken Hand stammt daher nicht von der berüchtigten Semmelwürferlmaschine, sondern von einem Stemmeisen.